Was die Bedienung angeht, scheinen Digitalkameras gar nicht so schlecht zu sein wie ihr Ruf, zumindest legen das die Ergebnisse einer Umfrage des Mannheimer Spiegel-Instituts nahe. Sie entstand aus Anlass eines – von wem auch immer initiierten – „World Usability Day“ am heutigen 14. November:

In der Presse-Info werden Digitalkameras laut Spiegel Institut Mannheim nicht zu den schlimmsten Bedienungssündern gezählt. Die Grafik unten zeigt, warum.

Dass aber auch einfachste Bedienbarkeit nix nützt, wenn die Benutzer gedanken- oder ahnungslos sind, zeigen bei jeder Sportveranstaltung die Blitzorgien noch aus Reihe 37 und weiter hinten.

Pressemitteilung vom Spiegel Institut Mannheim:

Nutzer wünschen vereinfachte Bedienung und weniger Funktionen

Das Spiegel Institut Mannheim befragt anlässlich des World Usability Day 2006 Verbraucher zur Bedienbarkeit technischer Geräte.

Brühl b. Mannheim, November 2006 – Anlässlich des World Usability Day am 14. November führte das Spiegel Institut Mannheim eine Befragung zur Bedienbarkeit technischer Geräte des privaten Alltags durch. Das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen mit Sitz in Brühl befragte insgesamt 720 Teilnehmer im Alter von 18 bis 81 Jahren.

44 Prozent der Befragten sehen vor allem einen Verbesserungsbedarf bei der Bedienbarkeit von Geräten des Home-Entertainments, wie beispielsweise Videorekorder und DVD-Player oder Fernsehgeräte. Ein Drittel spricht sich für eine einfachere Bedienung der neueren Entwicklungen zur Telekommunikation (Telefon, Handy) aus, gefolgt von Computern sowie deren Peripherie (z.B. Drucker) mit 24 Prozent. Aufschlussreich dürfte sein, dass jeder fünfte Teilnehmer der Meinung ist, Küchen- und Haushaltsgeräte wie Waschmaschine, Trockner oder Mikrowelle sollten ebenfalls einfacher zu bedienen sein.

Eine Erleichterung der Bedienung könnte allgemein schon durch eine Reduktion des Funktionsumfangs der Geräte erreicht werden. Denn die Teilnehmer geben an, dass sie schätzungsweise nur zwei Drittel der möglichen Funktionen nutzen. Bei Video/DVD-Geräten sind es sogar nur 37 Prozent. Der meist genannte Grund für die geringe Nutzung der Funktionen ist schlichtweg der fehlende Bedarf.

Interessant sind die Ergebnisse auch hinsichtlich der Frage, welche Hilfequellen bei Schwierigkeiten mit der Bedienung herangezogen werden. Dr. Matthias Reisemann, Leiter des Bereichs Anthropotechnik, führt dazu aus: „Der erste Versuch, auftretende Probleme zu lösen, ist bei den meisten Geräten der Blick in die Bedienanleitung oder Dokumentation. Nicht so allerdings beim PC. Dort werden vor allem Freunde oder Bekannte um Hilfe gebeten“. Auch wenn der schlechte Ruf des Computers weit verbreitet scheint, landet er bei der Frage nach dem Verbesserungsbedarf in Handhabung und Bedienung nur auf dem dritten Platz hinter den Spitzenreitern Video/DVD-Geräten und Mobiltelefon.

Am 14. November findet zum zweiten Mal der World Usability Day statt. Bei diesem weltweiten Aktionstag widmen sich Forscher und Anwender aus über 35 Ländern dem Thema Gebrauchstauglichkeit unter dem Motto „Making Life Easy“. Ziel ist es, den Blick der Hersteller für die Belange der Verbraucher zu schärfen, vor allem hinsichtlich der oft komplizierten Bedienung technischer Geräte.

(MoZi)