Carl Zeiss zeigt auf der photokina Beeindruckendes: Ein Teleobjektiv mit gut 250 kg Gewicht, (analoge) Fotografien mit faszinierender Schärfe – und in sehr weiter Ferne blitzt gar eine digitale Messsucherkamera auf

(Das Kleine hintendran ist eine große Hasselblad 206 FE)

Wie Carl Zeiss auf seinen Webseiten mitteilt, will das Unternehmen das größte zivile Teleobjektiv der Welt auf der photokina 2006 zeigen: Entwickelt für die Tierfotografie in freier Wildbahn und aus großer Entfernung, stellte dieses Objektiv laut Zeiss bisher nicht gekannte Anforderungen an optische Gläser, Montage und Fertigungsmesstechnik. Eckdaten: 1,7 m Brennweite, 1:4 Lichtstärke, 256 kg Gewicht.


Weiter zeigt Carl Zeiss „Kleinbildfotos mit faszinierender Schärfe“, die auf der photokina 2006 in Halle 2.1, Stand B010 zu sehen sein werden. Zitat: „Selbst die beste Spiegelreflexkamera mit den schärfsten Objektiven kann noch deutlich übertroffen werden: von der Meßsucherkamera Zeiss Ikon mit ihren superscharfen ZM-Objektiven.“ Hier gibt es erste Eindrücke: Kleinbildfotos mit faszinierender Schärfe.

In einem Interview mit Popular Photography (Internetausgabe) gibt Dr. Winfried Scherle, Leiter des Geschäftsbereichs Photoobjektive, durchaus Bemerkenswertes von sich. Kurzfassung:

• Analoge Aufnahmen bieten immer noch einen größeren Dynamikumfang, sind sicher langzeitarchivierbar und erlauben Belichtungszeiten von mehr als 30 Sekunden.
• Der Spiegelschlag bei Spiegelreflexkameras begrenzt das Auflösungsvermögen – das Objektiv kann an einer Sucherkamera mehr leisten.
• Deshalb erreicht die Zeiss Ikon sowohl Freihand wie vom Stativ die doppelte Auflösung selbst der besten digitalen Spiegelreflexkameras (im Kleinbildformat).
• Weitwinkelaufnahmen der Messsucherkamera sind schärfer, kontrast- und detailreicher als selbst die allerbesten Ergebnisse der allerbesten Spiegelreflexkameras.

Und, so Scherle weiter, Carl Zeiss könne sich durchaus eine digitale Messsucherkamera vorstellen, glaube aber, dass die Zeit dafür noch nicht reif sei, weil die Entwicklungszyklen noch zu kurz sind. Augenblicklicher Erkenntnisstand sei, dass die meisten ernsthaften Fotografen bei so einer Kamera aus den verschiedensten Gründen einen Vollformatsensor 24×36 mm bevorzugen.

Interessant ist schließlich noch, dass in dem Interview erstmals Produktabbildungen eines Biogon 2/35 mm zu sehen sind.

Dank an JG (Dänemark) und JF (Ostwestfalen) für die Hinweise.

(thoMas)