Zeitgleich mit Bekanntgabe der Markeinführung der Lumix L1 (22. Juli 2006 in Japan), der ersten Spiegelreflexkamera von Panasonic, hat das Unternehmen ein Strategiepapier bzw. ein Bekenntnis zum Four Thirds Standard veröffentlicht. „FourThirds: offen für die Zukunft, kompromisslos, 100 Prozent digital“

Wir enthalten uns dabei jeden Kommentars – es gäbe viel zu Pro und auch zu Kontra zu argumentieren – und lassen die Panasonic Pressemeldung zu Wort kommen:

Die Vorteile auf einen Blick

FourThirds-Standard

– optimierte Objektive
– hohe Lichtstärke
– geringes Rauschen
– perfekte Farbwiedergabe
– rein digitales System
– ohne Kompromisse und „Altlasten“
– offener Standard:
– innovativ und zukunftssicher
– kompakte Kameras und Objektive


Panasonic mit Richtung weisender Produktstrategie

FourThirds: offen für die Zukunft, kompromisslos, 100 Prozent digital

Mit der Vorstellung seiner ersten digitalen Spiegelreflexkamera, der Lumix DMC-L1, tritt Panasonic dem offenen FourThirds-Standard (4/3) bei und bekennt sich damit zu einem der zukunftsträchtigsten und innovativsten Systeme der modernen Fotografie. FourThirds wurde 2002 von den Herstellern Olympus und Kodak mit dem Ziel gegründet, einen ausschließlich auf die digitale Bildaufzeichnung zugeschnittenen Spiegelreflex-Standard zu schaffen. Frei von den „Altlasten“ und Beschränkungen der konventionellen Fototechnik, schafft das neue Fotosystem die technischen Voraussetzungen für bislang nicht gekannte Bildqualität. Nach dem Motto „Neue Besen kehren besser“ wird die Spiegelreflex-Fotografie mit dem 4/3-Standard endlich kompromisslos digital!

Der digitale Markt ist längst reif für einen technologischen Neuanfang, denn der Wandel vom Aufnahmemedium Film zum Bildsensor gestaltet sich technologisch schwieriger als weithin vermutet. Gerade in der anspruchsvollen Spiegelreflex-Fotografie mit hochwertigen Wechselobjektiven ist die Umstellung mit zahlreichen qualitativen Problemen verbunden. So erweisen sich klassische, für den analogen Film konstruierte Objektive an digitalisierten Kameras häufig als „zweite Wahl“, bringen sie doch meist nicht die für die Digitalfotografie benötigten optischen Eigenschaften mit. Hier bietet FourThirds einen Lösungsweg, denn das von Grund auf neu konzipierte Fotosystem ist von keinerlei Kompromissen geprägt. Kameras, Bildsensoren, Elektronik und Objektive – alle 4/3-Komponenten wurden ausschließlich auf die digitale Spiegelreflex-Fotografie abgestimmt.

Die FourThirds-Spezifikationen legen für drei zentrale Bereiche präzise technologische Rahmenbedingungen fest: Optik (Größe des Bildkreises, also der Kreisfläche, die das Objektiv auf den Sensor projiziert), Mechanik (Art, Form und Größe des Objektivanschlusses) und Kommunikation (elektronischer Datentransfer zwischen den einzelnen Komponenten).

Der Begriff „FourThirds“ bedeutet übersetzt „vier Drittel“ und bezieht sich auf die traditionelle Größenangabe früher Vakuum-Bildaufzeichnungsröhren. Das Seitenverhältnis entspricht dem in der elektronischen Bildverarbeitung verbreiteten 4:3-Format. Die Bilddiagonale von 22,3 mm eines FourThirds-Sensors ist etwa halb so groß wie die klassische Kleinbild-Diagonale. Daher beträgt die Normalbrennweite beim FourThirds-Standard ca. 22 mm (Kleinbild: 50 mm). In punkto Größe liegt der 4/3-Sensor in der „goldenen Mitte“ zwischen den deutlich kleineren und oftmals kompromissbehafteten Sensoren von Kompaktkameras und den größeren, meist sehr teuren Bildwandlern anderer Spiegelreflex-Systeme. Sehr kleine Sensoren bieten den vielen Millionen Pixeln nur wenig Platz und sind daher anfällig für Bildfehler wie Rauschen oder Überstrahlungen. Große CCD- oder CMOS-Typen hingegen führen auch die besten Objektive an deren Leistungsgrenze, vor allem an den Bildrändern und im Weitwinkelbereich. Die Gefahr: Randunschärfen und dunkle Bildecken.

Maßgeschneiderte Technologien für unerreichte Bildqualität
Eine der größten Herausforderungen bei der Neuentwicklung von 4/3 war daher das Leistungspotenzial der Objektive. Bildsensoren bestehen aus Millionen von Fotodioden, deren Größe jeweils nur wenige Mikrometer beträgt. Herkömmlich gebaute Objektive sind kaum in der Lage, diese feinen Strukturen mit der nötigen Detailauflösung zu „versorgen“. Zudem muss für optimale Abbildungsqualität der Lichtstrahl vom Objektiv möglichst senkrecht auf die Fotodioden treffen, um Abschattungen und damit sichtbare Qualitätseinbußen zu verhindern. Chemischer Film erwies sich in dieser Hinsicht als wesentlich toleranter als moderne CCD- oder CMOS-Bildsensoren. Verständlich also, dass ein „analog“ konstruiertes Wechselobjektiv nur mit Einschränkungen an einer digitalen Spiegelreflexkamera einsetzbar ist.

Nach FourThirds-Spezifikationen gebaute Objektive hingegen weisen außergewöhnlich hohe Auflösungen und einen optimierten Strahlengang des auf den Sensor einfallenden Lichts auf. Das Ergebnis: sichtbar bessere Schärfe- und Kontrastleistungen und absolut farbneutrale Wiedergabe bei höchster Lichtstärke. Zudem zeichnen sich die Weitwinkel-Objektive nach 4/3-Spezifikationen durch hohe Verzeichnungsfreiheit und extrem geringe Randabdunklung aus.

Auch in anderen Bereichen setzt FourThirds neue Akzente. Beispielsweise bei der Kompaktheit der Ausrüstung. Kameras und Objektive nach dem 4/3-Standard sind bei gleichen Eckdaten weniger voluminös als vergleichbare Kleinbild-Modelle. Darüber hinaus ermöglicht der neue Fotostandard die Konstruktion sehr lichtstarker Objektive und großer Zoombereiche mit dennoch geringen Abmessungen. Dass trotz der Gewichtsersparnis für den Fotografen die Bildqualität an keiner Stelle leidet, dafür sorgt eine weitere FourThirds-Spezialität: die detaillierte elektronische Kommunikation der einzelnen Komponenten.

So verfügen alle Objektive über eingebaute Software-Module, die eine enorme Datenfülle mit der jeweiligen Kamera-Software austauschen und so (neben ihrer neuartigen optischen Konstruktion) auch auf elektronischem Weg zu höherer Abbildungsleistung beitragen. Mit dem FourThirds-Standard erhält die alte Fotografen-Weisheit „Das Objektiv macht das Bild“ eine ganz neue Bedeutung. Beispielsweise „informiert“ das Objektiv die Kamera über etwaige optische Restfehler wie Randabdunklung, was die Kamerasoftware umgehend mit einer gezielten Korrektur zur Aufhellung der Bildränder ausgleicht.

Offener Standard: schnellere Innovationszyklen, hohe Investitionssicherheit
FourThirds ist als offener Standard ausgelegt, die technischen Spezifikationen sind frei verfügbar für andere Hersteller. Im Gegensatz zu den „Insellösungen“ anderer Kamerasysteme sind technische Innovationen somit leichter bis zur Marktreife zu führen und etwaige Fehlerquellen schneller ermittelt, da viele verschiedene Teilnehmer ihr spezielles Know-how in die gemeinsame Entwicklung einbringen. Die Vorteile dieser Universalität für den Fotografen liegen auf der Hand: Statt auf nur einen Anbieter zu setzen, stellt er sich aus dem Sortiment diverser Hersteller seine bevorzugten Komponenten zusammen und erhält zudem ein hohes Maß an Investitionssicherheit.

Inzwischen haben sich zahlreiche wichtige Fotohersteller dem 4/3-Standard angeschlossen. Neben Olympus und Kodak sind auch Fujifilm, Sanyo und Sigma an Bord, und mit dem Beitritt von Panasonic und Leica hat das System jüngst einen wichtigen Impuls und ein noch stabileres Fundament erhalten. Auch auf der Produktseite bietet der noch junge Standard bereits viel: Zurzeit stehen 25 Wechselobjektive von Leica, Olympus und Sigma mit 4/3-Anschluss zur Auswahl. FourThirds-Initiator Olympus offeriert mittlerweile vier Kameragehäuse sowie ein opulentes Blitz- und Zubehörsystem.

Panasonic startet mit der Lumix DMC-L1
Doch das ist nur der Anfang, denn Panasonic und Olympus haben bereits gemeinsame Kameraentwicklungen angekündigt und mit der Lumix DMC-L1 das erste Ergebnis der Kooperation präsentiert. Mit der L1 betritt eine Spiegelreflexkamera die FourThirds-Bühne, die das kreative Bedienkonzept der klassischen Highend-Fotografie mit den qualitativen Vorzügen digitaler Technik auf schönste Weise verbindet.

Herzstück der ersten Lumix Spiegelreflexkamera ist der von Panasonic entwickelte Live-MOS-Bildsensor mit einer Auflösung von 7,5 Millionen Pixel. Dank eines neuartigen Porroprismen-Suchersystems ermöglicht die Lumix DMC-L1 eine echte Live-Vorschau des Bildes auf dem Display und bietet damit ein Ausstattungsmerkmal, das viele Spiegelreflexfotografen seit Jahren fordern: Der Bildschirm kann nun endlich als Sucher genutzt werden, wie man das von modernen digitalen Kompakt- oder Superzoomkameras her kennt. Bislang war eine Monitorkontrolle des Bildes bei einer digitalen Spiegelreflexkamera erst nach der Aufnahme möglich.

Für optimale Bildqualität sorgt der auf den Live-MOS-Sensor abgestimmte Venus Engine III-Bildprozessor, der neue Maßstäbe bei der Farbwiedergabe und Rauschfreiheit setzt und sich durch einen enorm geringen Energieverbrauch sowie schnelle Kamerareaktionen auszeichnet. Der innovative Ultraschall-Staubschutzfilter der Lumix DMC-L1 verhindert Verunreinigungen des Bildsensors und trägt somit ebenfalls zur perfekten Bildqualität bei.

Zusammen mit der DMC-L1 stellt Leica sein erstes Objektiv mit 4/3-Anschluss vor, das D Vario-Elmarit 2,8-3,5/14-50 mm ASPH., das mit der Panasonic-Bildstabilisierung OIS („Optical Image Stabilizer“) ausgestattet ist. OIS ermöglicht auch bei längeren Verschlusszeiten noch perfekt scharfe Bildergebnisse, da eine spezielle Linsengruppe im Objektiv die durch Handbewegungen des Fotografen verursachten Verwacklungen wirkungsvoll eliminiert. Im Rahmen der FourThirds-Spezifikationen ist das D Vario-Elmarit zudem mit einem eigenen Bildprozessor (Venus Engine Plus) ausgestattet, der für eine perfekte Aufbereitung der Daten in Abstimmung mit der Kameraelektronik der Lumix DMC-L1 sorgt.

Ausblick
Die Zusammenarbeit von Panasonic und Olympus auf dem Gebiet der digitalen Spiegelreflexfotografie wird die Akzeptanz des neuen FourThirds-Standards im weltweiten Fotomarkt weiter stärken. Beide Hersteller bringen außergewöhnliches Know-how in die Weiterentwicklung des ersten rein digitalen Spiegelreflex-Standards ein. Panasonics Schlüsseltechnologien wie OIS-Bildstabilisation, Venus Engine-Prozessor oder Live-MOS-Sensortechnologie sorgen in Verbindung mit Olympus-Innovationen wie Ultraschall-Staubschutzfilter und Porroprismensucher für eine völlig neue Qualität der anspruchsvollen Digitalfotografie. Optik-Spezialist Leica, seit Jahren bewährter Panasonic Partner bei der Erfolgsgeschichte von Lumix-Digitalkameras, steuert zudem seine Erfahrung beim Bau hochwertiger Objektive für den FourThirds-Standard bei.

(thoMas)