Zur immer wieder gestellten Frage, was denn nun besser sei (was billiger ist, ist ja klar) – Original- oder Fremdpatrone, gibt Hewlett-Packard die Ergebnisse einer Studie bekannt, der zufolge HPs Tinten wie Toner (für Tintenstrahl- und Laserdrucker) einen sehr klaren Vorsprung für sich verbuchen können:

Pressemitteilung von Hewlett-Packard:

Druckpatronen und -kassetten auf dem Prüfstand – Original vs. Refill in unabhängiger Vergleichsstudie

BÖBLINGEN, 18. NOVEMBER 2005 – Im Frühjahr und Sommer 2005 war es wieder soweit: Zwei Jahre nach der ersten großangelegten Vergleichsstudie zur Qualität von Druckpatronen und Druckkassetten wurden bei Quality Logic (QL), dem weltweit größten, unabhängigen Qualitätssicherungsunternehmen, erneut die Drucker gestartet. Diesmal standen auch Farb-Druckkassetten auf dem Prüfstand. Verglichen wurden dabei jeweils HP Produkte mit den Produkten von zwölf beziehungsweise dreizehn führenden Drittanbietern von Druckpatronen und Druckkassetten. Im Fokus standen Zuverlässigkeit und Druckqualität sowie bei den Farb-Druckkassetten zusätzlich Farbkonsistenz und –genauigkeit. Die Ergebnisse der umfassenden Untersuchungen zeigen sowohl bei den Druckpatronen als auch bei den Druckkassetten einen klaren Vorsprung der Originale. Bei den Tintendruckpatronen wiesen beispielsweise die Produkte des Drittanbieters mit der geringsten Anzahl an Problemen immer noch in 50 Prozent der Fälle Zuverlässigkeitsmängel auf. Bei den getesteten HP Tintendruckpatronen ergaben sich derartige Mängel nur in zwei Prozent der Fälle. Bei der Druckqualität druckte der Drittanbieter mit der geringsten Anzahl „nicht verwendbarer“ Seiten immer noch 2,5-mal mehr unbrauchbare Seiten als die entsprechenden HP Tintendruckpatronen. Auch die Farb-Tonerdruckkassetten waren den Fremdmarken um mehr als eine Nasenlänge voraus: Alle Problemkategorien zusammengefasst, kam es immer noch bei 34,4 Prozent der Farb-Druckkassetten der zuverlässigsten Fremdmarke zu Problemen – dem gegenüber stehen 1,9 Prozent bei den HP Farb-Tonerdruckkassetten. Und in der Qualitätsanalyse lieferten die HP Farb-Tonerdruckkassetten über zwölf Prozent mehr „verwendbare“ Seiten als die besten Nachbauten.

Druckpatronen im Test – Die Originale sind nicht zu schlagen

Mehr als 100.000 Seiten wurden während des Vergleichstests für die Druckpatronen von den Quality Logic Experten gedruckt. So lange, bis 50 Original HP Druckpatronen und jeweils 30 Druckpatronen der dreizehn Drittanbieter verbraucht waren. Als Drucker wurden dafür der HP Deskjet 6122 und der HP PSC 1350 genutzt. Die Testanordnung sah vor, dass mit jeder getesteten Druckpatronenmarke jeweils circa 2.800 Seiten in kontrollierter Umgebung gedruckt wurden – die Seiten für jede Druckpatrone jeweils in einem Durchgang. Die von Quality Logic entwickelten Testseiten entsprachen typischen Dokumenten des alltäglichen Gebrauchs. Zur Ausgabe der Seiten kam jeweils eine Kombination aus zwei Druckpatronen jeder Marke zum Einsatz (dreifarbig und schwarz). Für jede Patrone wurde die Qualitätsstufe bei der Analyse der Seiten separat ermittelt.

Zuverlässigkeit
Die Studie konzentriert sich auf die Auswirkungen der Zuverlässigkeit in realen Situationen und geht dabei über reine Fertigungsfehler hinaus.

Qualität
Bei diesem Vergleich wurde jede mit einer bestimmten Druckpatronenmarke gedruckte Seite als „verwendbar“ oder „nicht verwendbar“ klassifiziert und dabei insgesamt in fünf Qualitätsstufen unterteilt.

Farb-Tonerdruckkassetten im Test – Ebenfalls deutliche Unterschiede

Noch sehr viel mehr Seiten als bei der Vergleichsstudie für die Druckpatronen wurden für die Untersuchung der Farb-Tonerdruckkassetten benötigt. Mit jeder getesteten Farb-Tonerdruckkassettenmarke sollten in kontrollierter Umgebung ca. 50.000 Seiten gedruckt werden, wobei der Test vorsah, die Seiten für jede Druckkassette in jeweils einem Durchgang auszugeben. Gedruckt wurde so lange, bis rund 30 Druckkassetten jeder der zwölf Fremdmarken und 50 Original HP Farb-Tonerdruckkassetten verbraucht waren. Testgerät war dabei der HP Color LaserJet 4650. Maßstab für die Qualität und Zuverlässigkeit der getesteten Druckkassetten war die Verwendbarkeit der gedruckten Seiten. 10 Prozent der gedruckten Seiten (nach dem Zufallsprinzip ausgewählt) wurden analysiert, um die Druckqualität zu ermitteln. Anschließend wurde jede Seite auf einer Skala von 1 bis 5 bewertet (5 entspricht optimaler Qualität). Die Qualitätsstufen 4 oder 5 wurden als „verwendbar“ klassifiziert. Seiten der Qualitätsstufe 1, 2 oder 3 erhielten die Bewertung „nicht verwendbar“.

Zuverlässigkeit
Basierend auf der Anzahl der „verwendbaren“ Seiten wurde jede getestete Druckkassette als „verwendbar“, „kaum verwendbar“, „vorzeitiger Ausfall“ oder „Totalausfall“ klassifiziert. Die Fälle von „kaum verwendbar“, „vorzeitiger Ausfall“ und „Totalausfall“ wurden dann zusammengefasst, um die gesamte Ausfallquote (in Prozent) für die jeweilige Marke zu ermitteln.

Als „Totalausfall“ wurde eine Druckkassette dann klassifiziert, wenn weniger als 10 Seiten „verwendbar“ waren, die Anzahl der gedruckten Seiten dabei aber mehr als 2,5 Prozent der durchschnittlichen Ergiebigkeit dieses Kassettentyps erreichte. Zu den aufgetretenen Problemen gehörten hier unter anderem schwerwiegende Tonerlecks, unerwünschte Linien oder Tonerflecken.

Druckqualität
Bei diesem Vergleich wurde jede mit einer bestimmten Druckkassettenmarke gedruckte Seite als „verwendbar“ oder „nicht verwendbar“ klassifiziert. Auf diese Weise ließ sich der Gesamtprozentsatz der „verwendbaren“ und „nicht verwendbaren“ Seiten für jede Marke berechnen.

Farbgenauigkeit
Hierbei wurde ermittelt, inwieweit die verschiedenen Druckkassettenmarken in der Lage waren, Farben präzise wiederzugeben. Dafür wurden mit jeder Druckkassettenmarke farbige Musterseiten (C3 und C5) ausgedruckt, bis die Testkassetten das Ende ihrer Lebensdauer erreicht hatten. Anschließend wurden die gedruckten Seiten mittels X-Rite Spektrodensitometer, einem Standard-Messinstrument für die Qualität gedruckter Dokumente, analysiert. Alle getesteten nachgebauten Druckkassetten wiesen im Vergleich zu den HP Ausdrucken erkennbare Farbabweichungen auf.

Farbkonsistenz
Bei der Farbkonsistenz geht es um die Fähigkeit der Druckkassetten, jederzeit gleich bleibende Farben zu drucken. Im Test wurden regelmäßig, nach jeweils 500 gedruckten Seiten CIE L*a*b* Werte für bestimmte farbige Bereiche gemessen. Auf Basis dieser Messungen wurde zunächst ein durchschnittlicher Wert für jede Farbe berechnet – als Referenzwert für die jeweils getestete Marke. Verglichen mit anschließenden Einzelmessungen ergab sich der Grad der Farbvariationen der betreffenden Marke. Die Original HP Druckkassetten zeigten dabei die geringste Variationsbreite.

Anmerkungen: Die Studio soll hier gar nicht weiter in Zweifel gezogen werden. Ganz im Gegenteil deckt sie sich – in wesentlichen Punkten – mit den Erfahrungen und Tests anderer, was HP-Drucker angeht: Original ist teuer und gut; Fremdtinte ist billig; aber komplizierter und meist weniger farbtreu (taugt aber für vieles – Businessgrafiken etc. – immer noch sehr gut). Das verwundert auch gar nicht so sehr, tun etliche Druckerhersteller doch alles, den Herstellern von Fremdtinte das Leben möglichst schwer zu machen: siehe z.B. Teure Tinte und Peripherie: Tinte, Toner, Papier im heise Druckerforum (eine löbliche Ausnahme ist Canon: der Drucker scheint nicht über den späteren Tintenkauf quersubventioniert zu werden und die Tintenpreise halten sich in Grenzen).

Dennoch sei hier der Hinweis gestattet, dass die Studie von Hewlett-Packard in Auftrag gegeben (und so darf man vermuten: (teuer) bezahlt) worden ist: QUALITYLOGIC COMPLETES WORLDWIDE INK AND TONER RELIABILITY COMPARISON STUDY FOR HP. Das korrumpiert die Studie nicht notwendigerweise, aber wenn Sie die Ergebnisse und die Zahlen lesen und prüfen, dann denken Sie daran: „Wes‘ Brot ich ess‘, des Lied ich sing‘“.

(thoMas)