Die insolvenzgebeutelte AgfaPhoto kommt nicht zur Ruhe: Wie Reuters und Financial Times Deutschland übereinstimmend melden, fordert der frühere Mutterkonzern Agfa-Gevaert 112 Millionen Euro von der AgfaPhoto zurück:

Nach den Berichten teilte die belgische Agfa-Gevaert am letzten Donnerstag (18.8.2005) mit, dass sie innerhalb der kommenden drei bis vier Monate die Rückzahlung von 112 Millionen Euro erwartet, die sie im vergangenen Jahr zur Vorfinanzierung der Übernahme von AgfaPhoto an das damalige Management gezahlt habe. Agfa-Gevaert habe die Vorfinanzierung eingestellt, als AgfaPhoto Ende Mai den Insolvenzantrag gestellt habe. Der belgische Grafik-Spezialist will allerdings auch einen voll besicherten Kredit bereitstellen, mit dessen Hilfe eine Transfergesellschaft für die vom Stellenabbau betroffenen Arbeitnehmer von AgfaPhoto aufgebaut werden soll.

Ob und welche Auswirkungen das auf die gerade laufende Restrukturierung von AgfaPhoto hat, oder ob hier ausschließlich das ehemalige Management in die Pflicht genommen wird, ist noch unklar und bleibt abzuwarten.

Zur Entwicklung siehe auch:

Dämmerstunde der klassischen Fotoindustrie
Agfa-Gevaert hat Fotosparte verkauft: AgfaPhoto startet
AgfaPhoto stellt Antrag auf Insolvenzverfahren
AgfaPhotos plötzliche Pleite
AgfaPhoto bekommt Gnadenfrist
AgfaPhotos Führungsriege auf dem Prüfstand
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AgfaPhoto wird im Insolvenzverfahren fortgeführt
AgfaPhoto GmbH: Insolvenzverfahren ist eröffnet

Dank an LS für den Hinweis. (thoMas)