Sharp Japan hat heute einen 8-Megapixel-Sensor mit 1/1,8-Zoll Formfaktor angekündigt. Das heißt, der neue Sensor kann künftig ohne großen Aufwand in vorhandenen Kameras ohne Änderungen am optischen System verbaut werden. Doch ist das nun Fortschritt oder Unsinn?

Der neue Sensor hat nach Angaben von Sharp folgende Merkmale:

Typ: RJ21V3BA0ET
Formfaktor: 1/1,8 Zoll (Diagonale = 13,6 mm)
Abmessungen: 5,3×7,2 mm
Auflösung nominell: 8,5 Megapixel – 3382×2513 Pixel
Auflösung effektiv: 8,29 Megapixel – 3320×2496 Pixel
Stückpreis: etwa 60 Euro
Auslieferung von Musterexemplaren: ab 27.10.2004
Start der Massenproduktion: ab Januar 2005
Monatsproduktion: 200.000 Stück

Der Sharp-Sensor hat denselben Formfaktor (1/1,8“) wie viele 4-, 5- usw. Megapixel-Modelle, so dass es ohne Weiteres möglich ist, den Sensor in bestehende Konstruktionen einzusetzen. Das Objektiv muss allerdings eine Auflösung von rund 230 Lp/mm leisten, wenn die Sensorauflösung sich auch im Bild zeigen soll.
Aufgrund der Beugung (Diffraktion) liegt aber die maximal mögliche Auflösung selbst eines theoretisch perfekten Objektivs schon rein rechnerisch teilweise unter dem hier Verlangten (LP/mm = x/Blende; wobei für x etwa 1600-1800 eingesetzt wird, abhängig von der angenommenen Wellenlänge etc.): Danach ergeben sich dann für Blende 8 „nur“ etwa 200 Lp/mm als theoretisches Maximum.

Es steht also zu befürchten, dass von der theoretisch möglichen Auflösung bei vielen Kameras nur wenig zu sehen sein wird. Weitere qualitätsmindernde Faktoren, wie etwa das zu erwartende, nochmals ansteigende Rauschen, sind zudem zu vermuten.

(thoMas)