Auch wenn die Zeit der großen Innovationen im Schwarzweißsektor wohl vorbei ist, das ein oder andere Neue gibt es doch noch. Wobei: heute ist man ja schon froh, wenn erprobte Materialien nicht einfach eingestellt werden. Da freut dann auch das ein oder andere „Bekennerschreiben“ zu Schwarzweiß:

Agfa hat zwar nichts Neues im Portfolio, macht aber auf das Vorhandene aufmerksam und gibt „ein ausdrückliches Bekenntnis zu diesem Markt“ ab: Köln, Oktober 2004 – Nach wie vor gefragt ist die klassische Schwarzweiß-Fotografie. Trotz des Booms der digitalen Fotografie setzen gerade Fine Art-Fotografen, Werbefachleute, Designer und engagierte Amateure konsequent auf das klassisch-analoge Medium. Agfa will diesem Trend auch weiterhin folgen und hat beizeiten die Weichen für moderne kontrastvariable Schwarzweiß-Papiere gestellt.

So steht mit Agfa Multicontrast Premium (MCP) auf kunststoffbeschichteter Unterlage ein hochqualitatives, vielseitig einsetzbares Material zur Verfügung, das sich auch für Ultrakurzzeitbelichtung im Nanosekundenbereich (Laser) eignet. Mit feinsten Gestaltungsmöglichkeiten für Fine Art-Fotografen wartet Agfas Multicontrast Classic (MCC) auf Baryt-Unterlage auf.

Die passenden Verarbeitungschemikalien für Großlabor wie für Kleinverarbeiter – vom klassischen Rodinal bis zum Neutol Plus – sowie die SW-Filme Agfapan APX und Agfa Scala unterstreichen Agfas ausdrückliches Bekenntnis zu diesem Markt.

Hochmoderne Fertigungsanlagen erlauben Agfa dabei nicht nur eine stabile, gleichmäßige Produktion, sondern bieten auch genügend Flexibilität, um schnell auf eine gesteigerte Nachfrage reagieren zu können.

Weitergehende Informationen zu den Sortimenten sowie technische Details sind im Internet unter Agfa Professional zu finden.

Ilford will unverzagt weitermachen – zur Entwicklung und zum aktuellen Stand siehe:

Dämmerstunde der klassischen Fotoindustrie
Ilford UK kündigt 340 Mitarbeitern
Ilford D: Es geht weiter (sagt Ilford)
Ilfords Schwarzweißprodukte nach wie vor erhältlich

Kodak feiert den TRI-X und weist auf den Professional BW400CN hin: Köln, 27. September 2004 – Vor gut 50 Jahren siegten die „Helden von Bern“ im Endspiel der Fußballweltmeisterschaft gegen Ungarn, der Brite Roger Bannister lief die Meile unter vier Minuten und die erste Niere wurde erfolgreich verpflanzt – bewegende Momente, die mit dem revolutionären Kodak Professional TRI-X Schwarzweißfilm festgehalten wurden. Auch 50 Jahre danach hat der Film nichts von seinem einmaligen, ikonenhaften Status in der Foto-Szene verloren und bleibt der meistverkaufte Schwarzweißfilm in der Kodak Geschichte. Die Einsatzgebiete reichen – damals wie heute – von der Commercial Fotografie über Naturaufnahmen bis zur Portrait- und Kunstfotografie. In diesem Jahr wurde der TRI-X Film mit dem „Gold Medaillen Award“ der TIPA-Jury ausgezeichnet und dafür gewürdigt, dass er über einen Zeitraum von 50 Jahren die Fotografie geprägt hat: „Während dieser Zeit sind auf TRI-X Filmen bedeutende Werke entstanden und bis heute ist er der Lieblingsfilm vieler Schwarzweißfotografen“, so die Jury in ihrer Begründung.

Seit seiner Einführung im November 1954 als Rollfilm galt der TRI-X Film als lichtempfindlichster Film auf dem Markt. Er erschloss Fotografen neue Einsatzmöglichkeiten, vor allem bei ungünstigen Lichtverhältnissen oder Action und Bewegung konnten Motive nun mit hervorragenden Ergebnissen aufgenommen werden. Bis zur ersten Modifizierung im Jahr 1960 gab es TRI-X Filme ausschließlich in den Empfindlichkeiten ISO 200 und Tungsten 160. Heute ist der Film als ISO 320 und ISO 400 erhältlich und lässt sich – wie anno 1954 – im D-76 Prozess entwickeln.

Profifotografen schätzen den TRI-X Film auf Grund seines Tonwertumfangs, des breiten Belichtungsspielraums und der hohen Entwicklungsflexibilität sowie seiner unverwechselbaren Kornstruktur. Der TRI-X hat die Welt „erobert“, stets an der Seite berühmter Fotografen aus Vergangenheit und Gegenwart – Sebastiao Salgado, Alfred Eisenstadt, Mary Ellen Mark, Henri Cartier-Bresson und John Sexton – um nur einige zu nennen.

Kodaks Meldung zum chromogenen Schwarzweißfilm BW400CN, der im Mai diesen Jahres eingeführt wurde: Der Kodak Professional BW400CN wird – wie seine Vorgänger Kodak Professional Portra T400CN und Kodak Professional 400BW – im C-41 Prozess entwickelt. Die Emulsion ist optimiert zum Printen auf ein Farbnegativpapier, eignet sich jedoch auch für Ausbelichtungen auf traditionellen Schwarzweißpapieren. Der BW400CN zeichnet sich neben seiner einfachen Handhabung durch ein sehr feines Korn, ausgezeichnete Licht- und Schattendetails und eine besonders neutrale Wiedergabe der gesamten Tonskala aus. In Deutschland ist er sowohl als Kleinbildfilm im Einzel- und 5er-Pack, als auch als 120er Rollfilm im 5er-Pack bereits seit Mai erhältlich.

Rollei steigt jetzt auch in den Markt mit Schwarzweißmaterialien ein – siehe Rollei R3 – Schwarzweißfilm von Rollei.

(thoMas)