Unter dem Motto „Back with Passion“ stellte Carl Zeiss auf der photokina 2004 eine Messsucherkamera unter dem Namen "Zeiss Ikon" vor:

Carl Zeiss informiert: Oberkochen/Köln, 28.09.2004. "Zeiss Ikon" heißt die neu konzipierte, filmbasierte Messsucherkamera, die Carl Zeiss auf der Photokina 2004 (Köln, 28.09.–3.10.2004) vorstellt. Nicht von ungefähr weckt dieser Name Erinnerungen an die große Zeit der deutschen Photoindustrie. Hinter dem Namen steckt ein sorgfältig durchdachtes Kamerasystem mit dem Anspruch, die Messsucherkamera neu zu definieren. Schon das eigenständige Design spricht dafür, dass Carl Zeiss dies gelungen ist. Vor allem sind es jedoch die einfache Handhabung und viele Präzisions-Aspekte der Kamera sowie die Leistung der Objektive, die diesen Anspruch untermauern.

Der Fotograf als Bildgestalter im Mittelpunkt
Dr. Winfried Scherle, Leiter des Geschäftsbereichs Photoobjektive der Carl Zeiss AG konkretisiert den Anspruch: "Das Konzept der Zeiss Ikon Kamera wird von einer Philosophie getragen, die den Fotografen mit all seiner Kreativität bei der Bildgestaltung konsequent in den Mittelpunkt stellt. Dazu haben wir intensiv die führenden Messsucherkameras im Markt analysiert, nach wesentlichen Verbesserungsmöglichkeiten gesucht und solche auch gefunden."

Beispielsweise präzise Entfernungseinstellung, Grundvoraussetzung für scharfe Bilder. Die Zeiss Ikon Kamera unterstützt den Fotografen dabei mit einer einzigartig großen Messbasis von 75 mm. Besonders für Aufnahmen im Nahbereich, bei denen der Fotograf gezielt die Schärfe auf ein bestimmtes Detail seines Motivs legen will, liefert diese große Messbasis hohe Präzision. Unterstützt wird dies zudem durch ein helles Sucherbild, das durch eine besonders groß dimensionierte Optik rund 30% heller ist als bei den besten bisher erhältlichen Systemen. Das Schärfekriterium kann so auch bei schwierigen Lichtverhältnissen wesentlich besser beurteilt werden.

Mit einer kürzesten Verschlusszeit von 1/2000 Sekunde eröffnet die Kamera dem Fotografen zusätzliche Freiheiten in der Bildgestaltung. Alle Funktionen sind manuell gezielt einstellbar. Auch eine intelligente Zeitautomatik steht dem Fotografen in der Zeiss Ikon Kamera zur Verfügung. Sie ist mit einem einfach zu bedienenden AE-Lock ausgestattet. Gerade bei Motiven mit hohen Helligkeitsunterschieden, wie Landschaftsaufnahmen mit hellem Himmel, die sonst häufig unterbelichtet werden, eine hilfreiche Funktion.

Benutzerfreundliche Bedienung
Wer nicht ständig mit seiner Kamera unterwegs ist, freut sich über eine einleuchtende, intuitive Bedienung. Hier ist die Zeiss Ikon konsequent auf Benutzerfreundlichkeit hin konstruiert. So ist das Einlegen des Films genauso einfach wie bei Spiegelreflexkameras. Für die Wahl des Bildausschnitts wird automatisch der zur Objektivbrennweite passende Rahmen im Sucher angezeigt. In diesem Rahmen ist zusätzlich die jeweilige Objektivbrennweite angegeben. Auch für die Auswahl der richtigen Belichtungszeit bzw. Blende erhält der Fotograf Hilfestellung. Mit Dioden beleuchtet wird im Sucherfenster der tatsächlich eingestellte Belichtungswert (permanent) und gleichzeitig der vom Messsystem empfohlene Belichtungswert (blinkend) angezeigt. Für jeden Wert steht eine eigene Diode zur Verfügung, insgesamt zwölf Stück. Die gern genutzte Funktion der Belichtungskorrektur ist auf das Verschlusszeitenrad gelegt und lässt sich einstellen, ohne die Kamera vom Auge zu nehmen.

Umfangreicher Objektivsatz
Brillante, farbechte und gestochen scharfe Bilder, frei von Verzeichnung: Das sind die zentralen Voraussetzungen für kreative Bildgestaltung. An diesen Basisanforderungen hat sich die Entwicklung des völlig neuen, lichtstarken Objektivsatzes für die Zeiss Ikon Kamera orientiert. Er umfasst von einem 15 mm Ultraweitwinkel bis zu einem 85 mm Porträt-Tele insgesamt sieben Festbrennweiten. Diese können, dank des marktüblichen Objektivanschlusses, bei praktisch allen marktüblichen Messsucherkameras eingesetzt werden und sind auch für digitale Bildaufzeichnung geeignet.

Besonderes Augenmerk in der Objektiventwicklung hat Carl Zeiss auf minimale Blendendifferenz gelegt. Der Begriff bezeichnet das Phänomen, dass die Schärfenebene beim Verstellen der Blende wandert. Bei den Zeiss Ikon Objektiven ist dieser Effekt so stark verringert, dass er innerhalb des Schärfentiefenbereichs bleibt und sich somit nicht auf das Bildergebnis auswirkt.

Auch eine einheitliche und neutrale Farbwiedergabe aller Objektive stand im Pflichtenheft der Entwickler und Ingenieure bei Carl Zeiss. Basierend auf den Erkenntnissen aus der Objektiventwicklung für die Kinofilmindustrie und speziellen ZEISS Patenten auf diesem Gebiet ist ein perfektes "Colour-Matching" über den gesamten Objektivsatz gelungen, so dass alle Objektive dieses Satzes eine einheitliche Farbcharakteristik aufweisen.

Die aus zehn Lamellen bestehende Objektivblende ist mit einer drittelstufigen Rastung versehen. Dies ermöglicht eine besonders präzise Belichtung.

Programmierte Qualität
Höchste Ansprüche bei Verarbeitungsqualität und Lebensdauer stellen Kunden an Produkte aus dem Hause Carl Zeiss. Um diese in der Fertigung der Zeiss Ikon Kamera zu erreichen, liegen die Toleranzen an Gehäuse und alle mechanischen Schnittstellen zwischen Kamera und Objektiven im Bereich weniger Mikrometer. Umfangreiche Tests, wie Schock, Vibration, Kälte, Hitze und Feuchtigkeit, werden im Umweltlabor von Carl Zeiss durchgeführt und die Leistungsfähigkeit des Systems in allen realistischen Beanspruchungssituationen geprüft. So ist ein Protokoll entstanden, das bereits in der Fertigung für höchste Qualität und lange Lebensdauer sorgt.

Weltweit im Fotofachhandel verfügbar
Der weltweite Vertrieb (außer Japan) für das Zeiss Ikon Kamerasystem liegt in den Händen von Victor Hasselblad AB, Schweden, eines langjährigen Partners von Carl Zeiss. "Wir freuen uns, mit Hasselblad einen Partner für den Vertrieb des Zeiss Ikon Systems gefunden zu haben, der über Jahrzehnte Erfahrung mit hochwertigen Kameras und ein weltweites Vertriebsnetz verfügt. Durch die seit langem bestehende Partnerschaft bei edlen Mittelformatsystemen ist eine einzigartige Vertrauensbasis vorhanden, die von beiden Unternehmen als wichtige Voraussetzung für den Erfolg angesehen wird", begründet Dr. Winfried Scherle die Wahl von Hasselblad.

Die Zukunft fest im Blick
Den Start ab der Photokina 2004 bilden die vier Objektive Planar 2/50 ZM, Biogon 2/35 ZM, Biogon 2,8/28 ZM, Biogon 2,8/25 ZM. Die Kamera selbst wird ab Frühjahr 2005 im Handel erhältlich sein. Dann werden auch drei weitere Objektive Biogon 2,8/21 ZM, Distagon 2,8/15 ZM und Sonnar 2/85 ZM das Objektivsortiment abrunden. Die Objektive sind bereits im Hinblick auf die speziellen Anforderungen einer Digitalkamera entwickelt und können mit allen handelsüblichen Messsucher Kameras – sowohl analog als auch digital – genutzt werden.

Technische Daten Zeiss Ikon

Kameratyp: Kompakte Messsucher-Kamera mit Schlitzverschluss und TTL-Belichtungsmesssystem
Filmformat: 24 mm x 36 mm auf 35-mm-Film
Objektive: Carl Zeiss T* Objektive mit ZM-Bajonett, Brennweiten von 15 mm bis 85 mm. Kann auch mit allen anderen Objektiven mit M-Bajonett verwendet werden
Sucher: Vergrößerung 0,74-fach. Heller Sucher mit Mischbild-Entfernungsmesser, helle Formatbegrenzungslinien, die beim Einsetzen des Objektivs automatisch umschalten. Angezeigte Sucherrahmen 28 + 85 mm, 35 mm, 50 mm. Separater Hebel für manuelle Sucherrahmen-Wahl, unabhängig vom eingesetzten Objektiv.Automatischer Parallaxenausgleich. Sucher-Korrekturlinsen -4 bis +2 Dioptrien. Standardeinstellung -1 Dioptrie
Grossbasis-Entfernungsmesser: Mischbild-Entfernungsmesser in der Mitte des Sucherbildes. Messbasis 75 mm (effektiv 55,9 mm)
Belichtungsmessung: Mittenbetontes TTL-System bei Arbeitsblende. Messbereich (bei ISO 100 und f/2) EV (Lichtwert) 0 bis EV 19 (f/2 – 4 s, f/16 – 1/2000 s)
Filmempfindlichkeitsbereich: Manuell einstellbar von ISO 25 – ISO 3200 in 1/3-Blendenstufen
Belichtungsarten: Automatische Belichtung (AE) mit Blendenvorwahl oder manuell. AE-Arretier-Taste. Belichtungskorrektur +/- 2 Blendenstufen in 1/3-Schritten, einzustellen am Verschlusszeitenrad
Sucheranzeigen: LED-Symbole für die gewählte Verschlusszeit an der linken Sucherbildseite. Warnungen für Verschlusszeiten außerhalb des Bereichs und für schwache Batterie
Verschluss und Verschlusszeiten: Senkrecht ablaufender, elektronisch gesteuerter Metall- Schlitzverschluss. Verschlusszeiten in 1/12-Blendenstufen zwischen 1/2000 s bis 8 s im Automatik-Betrieb, in vollen Blendenstufen zwischen 1/2000 s bis 1 s im manuellen Betrieb sowie B
Blitzsynchronisation: Synchronisation bei 1/125 s und längeren Verschlusszeiten
Filmtransport: Manuell mit Schnellschalthebel. Rückspulen mit Rückspulkurbel
Kameragehäuse: Aluminiumdruckguss-Körper, Gehäuse-Kappen aus Magnesium-Präzisionsguss. Stativgewinde 1/4-Zoll in der Grundplatte
Batterien: Zwei 1,5 V Batterien Typ LR44 oder SR44
Maße: 138 mm x 78 mm x 32 mm
Gewicht: 500 g
Bestellnummer, Ausführung in silber: 30 81035

Wir haben bereits darüber berichtet: photokina Tag 4. Mittlerweile war dann auch Gelegenheit, die Kamera mal kurz in die Hand zu nehmen: Sie wirkt solider als eine Voigtländer, aber doch nicht so solide wie eine Leica M. Und der metallene Filmtransportknopf fühlt sich nicht sehr sanft und bequem an. Aber wir reden hier über erste Handmuster (Seriennummer 000002) und wollen erst mal die Serie abwarten.

Weitere Informationen unter Zeiss Ikon, wo Sie keinesfalls die Seite FAQ verpassen sollten. (thoMas)