Es sind doch immer die Wissenschaftler, die die allerbeste Ausrüstung kriegen – diesmal die von der ESA. In etwa sechs Jahren werden sie die beste Kamera im Sonnensystem besitzen, und die hat die phänomenale Auflösung von knapp zwei Milliarden Pixeln. Sie ist allerdings ein wenig unhandlich:

Wie die ESA mitteilt, wird deren „Entdeckungsmaschine“ Gaia entworfen, um Tausende Millionen von Sternen und Tausende anderer Himmelskörper zu fotografieren und aus dem Grunde müsse die Kamera etwas Besonderes sein. Tatsächlich soll Gaia, wenn sie denn irgendwann nach 2010 vom ESA-Raumhafen bei Kourou in Französisch-Guyana abhebt, die größte Kamera des Sonnensystems an Bord haben und den gesamten Himmel nach Sternen, Planeten, Asteroiden und entfernten Galaxien absuchen.

Zitat: Ein weiterer aufregender Aspekt dieser erstaunlichen Mission liegt in der Möglichkeit, auf Objekte zu stoßen, von deren Existenz wir bisher keine Ahnung hatten. Objekte, die für uns erst dann Wirklichkeit werden, wenn Gaia ihre hochempfindlichen Kameras auf sie richtet. Außer auf Sterne könnten wir dabei auf andere, sehr lichtschwache oder in noch nicht genauer untersuchten Himmelsgegenden befindliche Körper stoßen. … Der ‘blinde Fleck’ zwischen der Sonne und der Erdbahn ist nur einer der besonders interessanten Bereiche, die Gaia untersuchen wird.

Dabei sollen Himmelsobjekte aufgespürt werden, die etwa eine Million mal schwächer leuchten als vom unbewehrten Auge erkennbar und dafür wird die Kamera eingesetzt. Dazu werden 1709 einzelne Kameras in Gaia installiert sein, die mosaikartig zusammengeschaltet werden, um alles im Sichtbereich registrieren zu können. Ein „zusätzliches Instrument“ soll die Gesamtanzahl CCDs auf über 200 erhöhen, wobei jedes einzelne CCD eine Auflösung von etwa 9 Megapixeln hat.

Damit sind sie aktuell die Sieger, kein Zweifel. Ziemlich gut: Kamera mit 500 Megapixeln Auflösung ist eben nicht gut genug 😉

Besuchen Sie mal die ESA; das lohnt sich. (thoMas)