Cokin stellt ein IR-Filter vor, das „für spektakuläre Effekte in Farbe und Schwarzweiß“ sorgen soll und gibt dazu gleich auch noch ein paar gute Tipps und Infos zur Infrarotfotografie. Denn gerade in der Digitalfotografie können Infrarotaufnahmen so einfach sein wie noch nie. Das neue Infrarot-Rechteckfilter wird für alle vier Größen des „Creative-Filter-Systems“ angeboten:

Der deutsche Distributor von Cokin, HaPa-Team, informiert: Eching, Juli 2004 – Es gibt infrarotempfindliche Schwarzweiß- und Farbfilme von verschiedenen Herstellern, einen Schwarzweißfilm mit erweiterter Infrarotempfindlichkeit (Ilford SFX200), und auch viele Digitalkameras weisen trotz ihrer eingebauten IR-Sperrfilter noch eine nutzbare Empfindlichkeit im nahen Infrarot auf. Alle diese Filme und Digitalkameras ermöglichen geradezu „märchenhafte“ Effekte speziell bei Landschafts- und Architekturaufnahmen, weil das chlorophyllhaltige Pflanzengrün bei IR-Schwarzweißfilm fast weiß und bei IR-Farbfilm hellrot wiedergegeben wird und auch andere Farben je nach ihrem (sonst unsichtbaren) Infrarotanteil anders als gewohnt in Grauwerte umgesetzt werden bzw. farbverschoben erscheinen. Allerdings sollte bei diesen IR-Filmen und muss bei Digitalkameras für einen deutlichen Effekt das kurzwellige Licht durch Filter unterdrückt werden, um den Infrarotanteil stärker zu betonen.

Für die Besitzer des Creative-Filter-Systems von Cokin kommen jetzt solche Filter auf den Markt. Das neue Cokin-Filter 007 entspricht in der spektralen Durchlässigkeit dem für diesen Einsatzzweck optimalen Kodak Wratten 89B. Es zeichnet sich vor den ähnlichen Wrattenfiltern 88A, 87 und 87C durch eine kürzere Grenzwellenlänge aus, die hier bei 720 nm (bezogen auf 50% Transmission) liegt, so dass die Film- bzw. Sensorempfindlichkeit optimal ausgenutzt wird und sich deutlich kürzere Belichtungszeiten als mit den anderen Infrarotfiltern ergeben. Dennoch wird bis auf einen Rest von Rot praktisch alles sichtbare Licht unterdrückt und damit der typische Infrarot-Verfremdungseffekt maximiert.

Die amerikanische Berufsfotografin Theresa Airey, die das neue Cokin-Filter 007 an ihrer Minolta Dimage 7 für viele interessante Aufnahmen benutzt hat, kommentiert daher: „Was ich am Cokin-89B-Filter im Gegensatz zu anderen Infrarotfiltern so schätze, ist die für gute Infrarotaufnahmen ausreichende, aber dennoch für Freihandaufnahmen im Bereich um 1/20s nicht zu hohe Dichte … Mit anderen Filtern funktioniert es auch, nur ist dann die erforderliche Verschlusszeit mit etwa 1s um eine Sekunde zu lang … und das geht dann nur noch mit Stativ.“

Entgegen landläufiger Ansicht können mit vielen Digitalkameras auch Infrarotaufnahmen gemacht werden. CCD-Sensoren sind nämlich an sich extrem infrarotempfindlich, weshalb als Schutzglas vor der empfindlichen Oberfläche sogar ein IR-Sperrfilter verwendet werden muss. Weil dessen Grenzwellenlänge im allgemeinen etwas außerhalb des sichtbaren Bereichs gewählt wird, damit die schräg verlaufende Filterflanke nicht auch den sichtbaren Bereich beschneidet und dadurch die Farben verfälscht werden, lässt dieses Sperrfilter noch ein wenig vom nahen Infrarot durch, das dann auch vom Cokin-Filter 007 durchgelassen wird und somit interessante Infrarotaufnahmen ermöglicht.

Die Vorgehensweise bei Infrarotaufnahmen mit Digitalkameras ist wie folgt: Das mit dem Cokin-IR-Filter 007 vor dem Objektiv aufgenommene Bild wird im Computer „entsättigt“, also durch Reduzieren der Farbsättigung auf null in reine Graustufen umgewandelt. Das Ergebnis entspricht dann dem einer analogen Aufnahme auf Infrarot-Schwarzweißfilm und zeigt dieselben spektakulären Verfremdungseffekte. Aber der große Vorteil der digitalen IR-Fotografie ist, dass nicht erst ein spezieller Film gekauft werden muss, den der Fotohändler meistens gar nicht auf Lager hat, sondern eigens bestellen muss und der auch bei kühler Lagerung nur kurze Haltbarkeit hat. Lassen Sie also Ihrer Phantasie freien Lauf
mit Ihrer Digitalkamera und dem neuen Cokin-IR-Filter 007!

Dem ist noch hinzuzufügen, dass sich nicht alle Digitalkameras für die Infrarotfotografie eignen. Manche Modelle haben so strenge IR-Sperrfilter, dass sie praktisch nurmehr das sichtbare Licht erfassen. Die in der Meldung genannte Minolta DiMAGE 7 etwa funktioniert tatsächlich hervorragend, das Nachfolgemodell DiMAGE 7i demgegenüber ist aufgrund eines strengeren IR-Sperrfilters für Infrarotaufnahmen nicht geeignet.
Es empfiehlt sich deshalb, das Filter vor dem Kauf an der eigenen Kamera auszuprobieren. Dazu genügt es, das Filter vor’s Objektiv zu setzen und sich das Bild auf dem Monitor anzusehen: Ist da ein Bild in Falschfarben zu sehen, klappt es. Je deutlicher und falschfarbiger das Bild, umso besser (für die Infrarotfotografie).

Weitere Informationen zum Cokin-Filtersystem gibt es in einer Cokin Broschüre, die Cokin auch in Deutsch zum Download bereitstellt. (thoMas)