Für die kommenden Pfingstfeiertage haben wir für Sie einige Gerichte in der Gerüchteküche zubereitet. Lassen Sie es sich schmecken!

Aldi – bringt noch in diesem Jahr eine 4-Megapixel-Kamera für unter 100 Euro. Aber die taugt auch nicht wirklich viel.

Canon – bringt zur photokina ein schnelles Modell (5 Bilder / Sekunde) in der Semiprofiklasse (Magnesiumgehäuse, EOS 3D?) mit einem 8-Megapixel-CMOS in APS-C-Größe, das in etwa soviel oder sogar etwas weniger kostet als heute die EOS 10D (UVP 1799 Euro). Die EOS 10D wiederum gerät dadurch unter Preisdruck und wird für deutlich weniger angeboten (ca. 1200 Euro). Worauf auch die 300D nachgeben muss; sie kostet dann deutlich unter 1000 Euro, wir tippen auf 700 Euro. Da das alles unverbindliche Preisempfehlungen sind, ist bei den Straßenpreisen mit noch weniger zu rechnen.
Canon ist und bleibt Marktführer sowohl hinsichtlicher der Marktanteile wie hinsichtlich der (günstigen) Preise.

Fujifilm – Nix Genaues weiß man nicht. Aber wünschen kann man sich was: Einen Vollformatchip mit höherer Auflösung für die S3 Pro (die dann natürlich anders heißt) zur photokina. Und warum das, warum nicht mehr Pixel bei gleicher Chipgröße (23,5×15,5mm)? Weil wir es leid sind, immer mit annähern doppelter Schärfentiefe zu fotografieren! Wir wollen unser altes Kleinbild, ein 1,4/85mm und die selektive Schärfe wiederhaben! Und das nicht nur bei Porträts und nicht nur von Fujifilm.

Konica Minolta – die Dynax 7 Digital ist längst kein Gerücht mehr (6 Megapixel, APS C-Format, AF-Bajonett, Anti-Shake System), es geht aber das Gerücht, dass sie schon im Sommer kommt, und das zu einem interessanten Preis um 800 Euro. Erste Informationen gibt es bereits auf der Webseite zur Dynax 7 Digital und wer nichts verpassen möchte, trägt sich für den Newsletter ein.
Sofern das alles so stimmt, gerät natürlich auch die Dimage A2 gehörig unter Preisdruck und mit ihr alle Prosumermodelle.
Weiterhin ist es sicher nicht verwegen, für die kommenden Monate / Jahre auf eine Dynax 5D und eine 9D zu spekulieren.

Leica – Na, die bringen im Herbst das Digitalrückteil für die R9 (zum Anschauen auf der photokina) und Anfang 2005 vielleicht auch später, zum Kaufen. Dann kommt auch noch eine digitale M. Noch später, aber sehr, sehr gut und das zu einem interessanten Preis (für Leica-Verhältnisse), glaubt man den Gerüchten: 3500 Euro. Siehe Leica steckt den Claim ab.

Nikon – Keine Ahnung. Ist auch nicht gar so wichtig, weil: die laufen wie alle anderen Canon noch eine ganze Weile hinterher, was günstige Preise angeht. Canon markiert die Spur, der alle folgen.

Olympus – Der Preis für die E-1 wurde vor kurzem in England und den USA erheblich gesenkt, und so ist es nur eine Frage der kurzen Zeit, bis auch hier die UVP angepasst wird. Siehe Gerüchteküche: Deutliche Preissenkung für Olympus E-1 steht an.
Die Firma hat sich zudem in den USA die Markennamen E-3 und E-300 schützen lassen und man darf spekulieren: Eine E-3 als verbesserte E-1 (besserer Sensor, mehr Pixel) und eine E-300 als abgespeckte E-1 (gleiche Pixel, kleineres Gehäuse, weniger solide aber preiswerter – deutlich unter 1000 Euro inklusive Objektiv)?

Pentax – muss und wird den Preis für die *istD sehr bald und sehr deutlich nach unten korrigieren. 1799 UVP sind nicht mehr realistisch (die Straßenpreise liegen ja auch schon deutlich darunter, sind aber im Vergleich zur Konkurrenz immer noch viel zu hoch).

Rollei – hat wie etliche andere Firmen ein Problem mit anständigen Bildwandlern. Mit den besten und neuesten Chips werden immer nur die anderen beliefert. Deshalb kommen Rolleis digitale Modelle immer ein wenig zu spät und sind ein wenig zu teuer. Da ist keine Besserung in Sicht.

Sigma – die Preise sowohl für die SD 9 als auch für die SD10 werden in sehr absehbarer Zeit nach unten korrigiert. SD9 mit Objektiv 18-50mm dann um 800 Euro, SD10 mit Objektiv 18-50mm etwa 1100 Euro.

Damit kommen wir zum Trend: Die 6-Megapixel-Modelle aus dem Spiegelreflexbereich unterschreiten zunehmend und das immer deutlicher die 1000-Euro-Marke. Die besser ausgestatteten und solideren Modelle mit Metallgehäuse bekommen mehr Pixel und werden gleichzeitig billiger – sie nähern sich langsam der 1000-Euro-Marke.
Die Prosumer-Modelle (alles drin, alles dran) wie Sony Cyber-shot DSC-F828 oder auch eine Konica Minolta Dimage A2 und vergleichbare pendeln sich bei 8 Megapixeln ein. Viel mehr geben die verbauten kleinen Bildsensoren einfach nicht her – die Grenzen der Optik sind erreicht und teilweise schon überschritten (weil: aufgrund hoher Packungsdichte und kleinster Einzelsensoren ist eine extrem hohe optische Auflösung verlangt). Hier wird es dann entweder völlige Neuentwicklungen geben müssen, oder aber, und das halten wir für wahrscheinlicher, sie sinken im Preis ohne groß an Leistung zuzulegen. Denn gegen die bald preislich konkurrenzfähigen und qualitativ allemal besseren Spiegelreflexkameras haben sie dann keine Chance mehr. Sie erleiden dasselbe Schicksal wie einst auch analoge Brückenkameras wie die Ricoh mirai selig: Aufgrund besserer Alternativen (Kompaktkameras sind klein und handlich und qualitativ vergleichbar – zumindest die Spitzenmodelle -, Spiegelreflexkameras besser und vielseitiger) will sie bald keiner mehr haben.
Das alles wird sich schon zur photokina im Herbst abzeichnen.

Und das Orakel sagt voraus: Nächstes Jahr um diese Zeit, spätestens aber zum Sommer, also spätestens wirklich nicht sehr viel später als heute in einem Jahr (ja, wir kommen gleich auf den Punkt) stellt sich die Situation so dar:
– Prosumer Kameras kosten unter 500 Euro; je nach Ausstattung auch deutlich weniger.
– Die Unter- und Mittelklasse digitaler Spiegelreflexkameras (um 6-8 Megapixel, APS-C, Kunststoffgehäuse, Ausstattung mal mehr, mal weniger) kostet zwischen 500 und 800 Euro.
– Professionelle Spiegelreflexkameras (Metallgehäuse, schnell, stabil, teilweise sogar mit Vollformatsensor) kosten um und unter 2000 Euro.
– Olympus kämpft weiter um seinen und mit seinem „Four Thirds Standard“, der wird sich aber trotz der grundsätzlich sehr guten Idee nicht durchsetzen. Der Grund ist einfach: Keiner der großen Kamerahersteller hat ein Interesse daran, sich daran zu beteiligen und damit das eigene Gehäuse- und Objektivsortiment zu kannibalisieren und noch dazu viel Geld in die Entwicklung neuer Objektive und Gehäuse stecken zu müssen. Konica Minolta waren so ziemlich die letzten, die dem Four Thirds Standard eine indirekte Absage erteilt haben – durch Ankündigung der Dynax 7 Digital, die auf APS-C und das hauseigene Bajonett setzt.

Merken Sie was? Die Preise digitaler Kameras pendeln sich langsam aber sicher auf genau dem Stand ein, den vor noch gar nicht allzu langer Zeit analoge Kameras hatten (und noch haben). Will heißen, wir sehen in den kommenden Monaten noch einmal deutliche Preisrutschereien, doch dann ist die Luft ziemlich raus (wobei es sicher auch einige Nachzügler geben wird, die die Zeichen der Zeit etwas später richtig deuten und entsprechend verzögert reagieren und reduzieren). Anschließend wird vorwiegend an der Qualität gefeilt.

Wir sprechen uns diesbezüglich gerne im Herbst zur photokina und nächstes Jahr zu Pfingsten wieder. Mal sehen… (thoMas)